
From Noise to Sound
How do today’s leaders cut through the noise and shape the future?
In each episode of From Noise to Sound, host Dr. Dimitrios Marinos, from the Department of Marketing and Communication at HSLU, dives deep with CEOs, Board Members, and industry innovators to uncover the forces reshaping our world. Through insightful conversations, he explores topics like digital transformation, consumer behavior, and sustainability, revealing strategies and innovations that are driving real change.
Gain actionable insights and fresh perspectives on navigating a complex business landscape. Tune in each month to sharpen your view on leadership, tech-driven success, and what’s next in marketing and beyond.
New episodes every month, brought to you by HSLU, Lucerne University of Applied Sciences and Arts.
From Noise to Sound
Raphael Bachmann: Handwerk, Herzblut, Herkunft – Das Rezept von Bachmann
In dieser Episode sprechen wir mit Raphael Bachmann, dem CEO der bekannten Confiserie Bachmann. Während unseres Gesprächs beleuchten wir die einzigartige Rolle, die das Unternehmen in der Luzerner Kultur und Wirtschaft spielt. Raphael erklärt, dass der Erfolg der Confiserie nicht nur von ihm oder seinem Bruder abhängt, sondern von einem engagierten Team, das er liebevoll als "Bachmannschaft" bezeichnet.
Wir diskutieren das rasante Wachstum des Unternehmens und die Herausforderungen, die damit einhergehen, insbesondere im historischen Kontext eines Familienbetriebs. Raphael betont, dass es bei dieser Expansion nicht nur um Marktanteile geht, sondern auch um die Diversität der Standorte, an denen sie präsent sind.
Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Innovationskraft von Bachmann. Raphael erklärt, wie die Confiserie auf Trends reagiert und diese in eigene Produkte verwandelt. Ein herausragendes Beispiel ist das "Dubai-Style Schutzengeli", das durch seinen hohen Absatz und innovative Ansätze in der Schokoladenherstellung für Aufsehen sorgt. Wir sprechen über die Balance zwischen Anpassen an neue Markttrends und dem Bewahren der traditionellen Werte, die das Unternehmen prägen.
Darüber hinaus reflektieren wir seine eigene Führungsphilosophie. Raphael teilt ehrlich seine Schwächen und Lernprozesse in Bezug auf Management und Verantwortung. Er betont, wie wichtig es ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter sich äußern und ihre Meinungen teilen können. Hierbei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, da sie die Kommunikation innerhalb des Unternehmens erleichtert und Entscheidungen transparenter macht.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Bedeutung der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung des Unternehmens. Raphael erklärt die Gründung einer Stiftung, die sich um Projekte zur Bekämpfung von Kinderarbeit kümmert – ein Thema, das ihm und seinem Bruder sehr am Herzen liegt. Diese Initiative ist nicht nur ein Ausdruck ihres unternehmerischen Ethos, sondern auch ein Weg, langfristig eine positive Wirkung auf die Gesellschaft zu erzielen.
Abschließend richtet er seinen Blick in die Zukunft und spricht über die Nachfolge in der Familie. Er möchte seinen Söhnen keine Verpflichtungen aufdrängen, sondern sie dazu inspirieren, ihre eigenen Wege zu finden, während sie gleichzeitig die Werte und die Passion für die Branche weitertragen. Diese Vision von gemeinsamem Wachstum und positiver Einflussnahme auf die Umwelt und die Gesellschaft steht im Mittelpunkt der Philosophie
How do today’s leaders cut through the noise and shape the future?
In each episode of From Noise to Sound, host Dr. Dimitrios Marinos, from the Department of Marketing and Communication at HSLU, dives deep with CEOs, Board Members, and industry innovators to uncover the forces reshaping our world. Through insightful conversations, he explores topics like digital transformation, consumer behavior, and sustainability, revealing strategies and innovations that are driving real change.
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[0:01] Es geniegt ja nicht eine einzelne Person oder es ist nicht ich, der nach Zürich geht und ein Laden, ein Fachgeschäft eröffnet. Es ist die Mannschaft oder die Bachmannschaft, die ineinander greift und jeder dann funktioniert und jeder das möchte. Also das ist ja auch ganz wichtig, dass man jeder mitnimmt. Hallo zusammen, hier ist der Podcast vom Neustesand. Ich bin der Dimitrius Marinos, euer Host vom HSLU. Und heute habe ich einen sehr besonderen Gästen bei uns. Hat natürlich auch bei meiner Vergangenheit ein bisschen eine Berührung. Und da werde ich euch natürlich ein bisschen während dem Podcast auch kurz erzählen. Aber es ist natürlich in Luzern einfach ein Warnzeichen. Also Kapellebrücke kennt man auch. Und dann der Kaffee, die Bauchmann kennt man auch. und deswegen bin ich extrem froh, heute euch eine Persönlichkeit auch zu präsentieren, wo aus meiner Perspektive vieles einzutragen hat, auch in der Gesellschaft auf einer Seite, auf der anderen Seite auch natürlich nicht nur sozial, aber auch auf die Lokale-Ekonomie vom Luzern.
[1:10] Music.
[1:17] Heute bei uns ist Raphael Bachmann. Hallo Raphael. Ja, hallo Dimitri. Vielen Dank für die Einladung. Ich bin schon mal rot geworden, dass du mich vergleichst oder unser Unternehmen vergleichst mit der Kappelbrücke. Das ist jetzt schon gerade Wahnsinn. Ja. Weil die Kappelbrücke ist doch natürlich eine Spur älter und natürlich eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Luzern. Aber logisch, wir suchen unser bestes Tag täglich und höre ich natürlich gerne deine Worte, nehme ich gerne auch so mit. Auf jeden Fall. Ihr seid präsent in Luzern überall und das finde ich auch schön. Das war für mich auch eine der ersten Begegnungen in Luzern, als ich Dozent aufgenommen bin vom Heißer Loop.
[2:06] Weil auch das Berührungspunkt mit eurer Konfisserie natürlich auf der einen Seite, die zwei kannst du nicht verpassen, Kapellburg und Konfisserie Bachmann.
[2:13] Von dem her, einfach für mich ist es auch interessant, in letzter Zeit, wir merken.
[2:21] Außerhalb von Luzern auch sogar, das merken wir auch in Zürich, auch im Flughafen, in der Bahnhofstraße auch. Und ich wollte einfach fragen, wie gehst du als Inhaber, CEO treibst das Ganze wie gehst du mit diesem relativ schnelle Wachstum von einem traditionellen Unternehmen, sag ich jetzt mal auch um also wie gehst du mit, diesem Street, wo man auch in einer traditionellen Firma, also für euch wie im Familienunternehmen, auch kennt, wie geht es damit um? Ja, also gut, im Prinzip es ist so, dass ich ja nicht das alleine mache. Das ist ja in erster Linie ein Gemeinschaftsprojekt und wir haben das Glück, dass wir seit Jahrzehnten einfach tolle Mitarbeiter haben. Wir nennen sie die Bachmannschaft und ist ja wirklich eine Mannschaft, weil man spielt ja jeder auf seiner Position und versucht, jeder bestmöglich da einzusetzen, weil seine Stärken hat. Und das gelingt uns auf eine Art und Weise doch gut. Und auch ich habe meine Stärken und meine Schwächen. Und ganz wichtig ist natürlich, dass man, wenn man Schwächen hat, dann andere ranlässt. Und darum, es geht, das bin nicht nur ich oder mein Bruder jetzt, wir sind ja zu zweit, auch meine Frau ist noch im Unternehmen, Juliane.
[3:39] Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, wenn man skaliert oder wenn man wächst. Aber es ist ja nicht so, dass wir sagen, in Zürich braucht es jetzt Bachmann. Na gut, dass Zürich ein bisschen rosaroter wird, ist ja nicht schade.
[3:55] Das sehe ich auch. Das kann man sicher so noch sehen, aber es wartet ja keiner auf uns in Zürich. In keinem Unternehmen wartet jemand, für keinem Unternehmen wartet jemand. Aber es ist natürlich in einer Konfisserie ist es ein bisschen anders.
[4:09] Weil Sokoladen, wir kennen das auch, von der Forschung, ist ein Luxusprodukt. Man braucht es nicht zum Leben, aber es ist natürlich ein gutes Kick. Absolut, eben. Und da muss man die Chancen sehen.
[4:24] Wir sind an Standorten gewachsen, wo zuvor keine Bäckereien, Konditereien oder Konfisserien waren, wirklich branchenfremde Konzepte. Und wir sind immer da gewachsen, wo wir einfach gesehen haben, da haben wir Chancen. Da haben wir Chancen zu beformen. Wir haben meistens auch Glück gehabt, dass natürlich auch die Vermieter an uns geglaubt haben und uns auch bevorzugt haben. Zum Beispiel an der Bahnhofstrasse, da wollte der Eigentümer, wenn möglich, ein Familienunternehmen berücksichtigen. Und das ist halt auch sehr nachhaltiges Denken. Das kann man jetzt heute nicht unbedingt erwarten, aber das ist der Grund, wieso wir überhaupt die Chance hatten, an der Bahnhofstrasse in Zürich ein Fachgeschäft zu eröffnen. Ja, das war für mich, als ich das gesehen habe, das wir gehofft haben im Bahnhof, habe ich gedacht, okay, jetzt bringt Bachmann Luzern in Zürich. Das war mein erster Eindruck, okay, Luzern kommt in Zürich. auch kulturell mäßig, weil das Bachmann ist ein Teil von der lokaler Kultur aus meiner Perspektive.
[5:26] Aber ich wollte nur einfach auch weiterhin fragen. Du hast gesagt, okay, die Familie ist auch dabei und hast gesagt, hast du auch Schwäche in der Führung? Jetzt provokativ gefragt, also welche Schwäche siehst du als Schwäche von dir in deinem Führungsstil? Sag jetzt mal. Oder vielleicht, wenn ich deine Frau Juliane fragen würde, was sie sagen.
[5:49] Ja, gut, meine Schwäche ist, dass ich manchmal zu viel auf einmal anreisse oder halt einfach nicht sehe, was ich damit auslöse. Also wenn ich dann irgendwo halt, ich habe manchmal Visionen, die halt schon zuerst noch bespielt werden müssen. Für mich, in meinen Gedanken geht vieles einfach einfach. Und umgesetzt ist es dann meistens nicht so schnell.
[6:15] Und sicher bin ich jetzt nicht der strukturierteste Mensch, aber durch das halt sehr fantasievoll, aber die Menschen um mich herum sind sehr strukturiert und die weisen mich dann immer wieder zurecht und sagen, du, mach mal einen Schritt zurück oder besser gesagt jetzt einfach mal ein bisschen langsamer, aber schlussendlich ist ja wichtig, dass es ja ineinander hineinspielt. Also wie ich anfangs gesagt habe, es geniegt der nicht eine einzelne Person oder es ist nicht ich, der nach Zürich geht und ein Laden, ein Fachgeschäft eröffnet. Es ist die Mannschaft oder die Bachmannschaft, die ineinander greift und jeder dann funktioniert und jeder das möchte. Also das ist ja auch ganz wichtig, dass man jeder mitnimmt. Absolut. Es ist gemeinsam, verstehe ich das auch, solche Projekte ganz nicht. Wie man in den USA sieht, eine davon und alle Folgen, glaube ich, das funktionieren genau in solchen Cases nicht so, wie man das sieht bei anderen Businesses.
[7:16] Aber für mich ist es doch ein Punkt, seit einem Familienunternehmen, das sind einige Jahre, wie bleibt man aktuell? Und die Frage ist, ein bisschen noch konkreter zu machen.
[7:30] Wie kann man innovieren in neuem Gebiet? Also ich hatte das Schutzengel, das ist ein neues Produkt, das ist Innovation da drin. Aber wie innoviert man das bei Bachmann? Ja, das ist eine gute Frage. Also die Innovation ist sehr ein grosser Treiber. Also wenn man heute schaut, die Welt, die Globalisierung geht an uns auch nicht vorüber. Das ist ganz klar. Ich meine, heute, man hat das gesehen, Dubai Chocolate. Ja, Dubai Chocolate ist ein Beispiel, wo man noch nie gehabt hat, dass es so schnell um die Welt geht. Das war, glaube ich, auf der ganzen Welt der Hype in der Kürze. Nur weil jemand in Dubai in eine Schokolade gebissen hat. Aber es hat einfach die Leute fasziniert und alle wollten so eine Schokolade haben. Wir haben es dann aber interpretiert auf unsere Weise und haben gesagt, wir machen es auf Schweizer Art.
[8:19] Wir verbinden es so mit einer Spezialität von uns, die Schutzängeli, und haben da einen Mehrwert gebracht, wo dann jetzt heute noch ein von unseren Top-Seller ist nach wie vor, ist die Dubai Style Schutzhängerli. Wirklich? Ja, ist nach wie vor der Top-Seller. Unglaublich. Das hält sich an. Da haben viele gesagt, nee, das Produkt kommt und geht dann sehr schnell. Aber das ist bei uns immer noch sehr, sehr bei den Top-Ten, ja. Ja, wobei, da müssen wir auch, es ist gut, dass du das sagst,
[8:48] Dubai Circulate, aber für mich ist es die Frage, wie viel davon war Innovation, wie viel davon war Social Media Marketing. Ja.
[8:58] Diesem Hype, wie du es richtig erwähnt hast, es ist schon amplifiziert, sage ich jetzt mal, durch den Social Media. Ich bin nicht so sicher, also ich habe es auch, Ich war auch in Dubai, ich habe es geschmeckt in Dubai, Schokolade oder so. Ich muss ehrlich sagen, ich finde eure Schokoladen, normale Schokoladen, also Milchschokoladen, so viel näher zu mir. Und ich werde viel öfter das kaufen als eine Dubai-Pistazien-Sokolade. Natürlich, jetzt ist der Hype und bist du auch manchmal, auch wenn du ein Geschenk machst, bist du mehr einfacher drauf. Aber eben, wie viel davon war wirklich Innovation, wie viel davon war auch Social Media? und wie geht es auch mit euren Produkten, mit Social Media Marketing, auf solche Themen? Ja, Dimitri, da muss ich dir recht geben, das ist schon so. Das haben wir auch versucht, mit den Schutzengenden Mehrwert zu geben. Das war ja dann auch Weihnachtszeit und wir haben gesagt, jetzt nur eine Schoktadentafel im Dubai Style zu machen, wie das andere auch gemacht haben, das ist nicht unser Stil. Wir möchten dann wirklich etwas bieten, wo man dann sagt, okay, wir haben dann einen Triff gemacht und wir haben es anders interpretiert und genauso erfolgreich. Das war unser meistverkauftes Produkt im letzten Jahr, obwohl es nicht das ganze Jahr im Sortiment war. Das ist schon sehr wichtig, dass man den eigenen Touch hineingibt. Dass man nicht etwas einfach nur kopiert. Aber es ist heute schon so, wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit.
[10:24] Da kann man jetzt, wie soll ich sagen, das kann nicht seinem stören, aber man kann ja auch die Chancen sehen. Und wir sehen einfach halt, es gibt Züge, da springen wir mit auf und da gibt es halt welche, die sagen wir, ja, den Trend lassen wir jetzt an uns vorbeigehen, weil wir der Meinung sind, das ist jetzt nicht ein riesen Hype, aber der Kunde entscheidet unter dem Strich. Also unter dem Strich ist es für uns wichtig, dass wir Bedürfnisse von unserer Kundschaft gerecht werden können. Aber haben Kunden zu euch gekommen und haben gesagt, habt ihr Dubai-Chocolate
[11:00] oder habt ihr selbst gedacht, Okay, haben wir den Trend gesehen, interpretiert und doch ein Produkt auf dem Markt gebraucht. Oder haben ein paar Kunden gesagt, gibt es einen Bachmann-Dubai-Chocolate-Variante? Das gab es jetzt in diesem Fall, aber es ist schon so, es ist wichtig, dass man nah bei den Kunden ist. Es ist noch lange nicht so, dass ja jeder jeden Tag einer kommt und sagt, ich möchte Dubai-Chocolate kaufen oder wieso habt ihr das nicht? Man muss es dann schon auch spüren, das ist klar, oder man spürt es, aber man spürt es nicht. Oder man hat dann vielleicht wirklich die Nähe zum Kunden, dass man einen Austausch hat.
[11:37] Wichtig ist, dass man auch die Nähe zu seinen eigenen Mitarbeiterinnen hat, die dann auch solche Dinge transportieren. Und dass da natürlich ein grosser Markt vorhanden ist, man wusste einfach nicht in diesem Fall, wie lange hält er an. Ja, das ist richtig. Weil viele haben gesagt, bis wir das entwickelt haben, ist der Hype schon wieder vorbei. Und da haben ja viele gestaunt, wie lange das anhält.
[12:01] Und schlussendlich war es halt schon so, ich muss es sagen, es war Social Media getrieben und es waren sehr viele junge Menschen, die das degustieren wollten.
[12:11] Und ich war dann auch wirklich überrascht, als wir es dann lasiert haben, dass es wirklich so konstant, so lange solche Umsätze regeneriert. Unglaublich. Also das ist auch für mich, unter uns, außerhalb vom Schokoladen-Business, ist es für mich, den Dubai-Chocolate, immer noch ein riesen Business-Rätsel.
[12:30] Aber es ist auch die Zeiten so. Wenn du einen unterschiedlichen Touch hast, der extrem gut multipliziert ist durch die Social Media, dann suchen die Leute auf etwas Neues. Immer.
[12:44] Und wenn du es schaffst, bekannt zu machen und eine richtige Maschinerie hat es da hinten oder vielleicht einen guten Brand, wie bei euch, dann bleibt es und die Leute sagen, hey, es ist nichts von der Straße, wo ich es probiere. Da gehe ich zum Bachmann und ich weiss, es sind gute Qualitäten. Wenn es mir dort nicht gefällt, dann gefällt mir generell nicht vielleicht. Bei der Innovation ist es einfach generell so, dass man einfach nicht sich verbiegen darf. Also jetzt bei der Dubai Style Schutzengeli haben wir gesagt, wir möchten das erste Schweizer Produkt also im Dubai Style eigentlich lancieren. Und wir haben nicht gesagt, wir machen jetzt eine Kopie von der Dubai Schokolade, sondern wir haben wirklich das erste Produkt gehabt, das komplett aus Schweizer Produkten hergestellt wurde. Und das war einfach für uns wichtig, weil wir gesagt haben, wir möchten die Interpretation, also wir möchten die Idee übernehmen und das schweizerisch interpretieren. Und das ist, denke ich mal, uns nicht schlecht gelungen. Perfekt. Nein, das freue ich mich auch zu hören, weil ich habe es immer gedacht, okay, wie damals mit dem.
[13:51] Quarzuhren aus der Schweiz, sage ich jetzt mal, Industrie, die von den Mechanismusuhren dann vielleicht auch bedroht sind, ich habe es gedacht, ups, dann ein Trend, wo vielleicht hat man erwartet von der Schweiz, Also Innovation in Sokolaten hat es auch von Dubai gekommen.
[14:10] Ja, ich gehe in den Schritt zurück, du hast es erwähnt auch vorher,
[14:14] man ist es wichtig, genau diesen kurzen Weg mit den Mitarbeitern zu haben, dass man auch zuhört, weil natürlich die Mitarbeiter sind in der Front oder die verkaufen, die sind dort bei euch im Service und die hören natürlich alles, gut und schlecht. Und dann die Frage ist natürlich, wie kriegt ihr diese Feedback im Business drin? Weil so klein seid ihr nicht. Du kannst nicht jeden Tag zu jedem von euren Shops gehen und sagen, was ist gut gelaufen oder was schlecht gelaufen ist. Wie ist der Feedback-Mechanismus? Wie kriegt ihr diese Feedback in eure Strategie drin? Ja, also wir versuchen natürlich sehr nahe zu unseren Mitarbeitern zu sein. Das klingt mal besser, mal schlechter, logisch. Aber was wir haben heute in der digitalen Welt ist die Vernetzung. Ah ja. Also das ist heute eine, man kann jetzt über Digitalisierung fluchen, also eben, man kann es schätzen. Wir finden, die Digitalisierung vereinfacht sehr viel, vor allem in der Kommunikation. Man muss es dann aber auch bespielen.
[15:11] Also einfach Selbstläufer ist es dann auch nicht. Man muss den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie willkommen sind, wenn sie sich äußern, dass sie ihre Meinung kundtun. Aber man muss Regeln schaffen, damit sie es an die richtige Stelle machen. Es kann ja nicht sein, es bringt ja auch nichts, wenn alle mich anrufen oder besser gesagt, weil ich entscheide per se eh nicht alles. Im Gegenteil, ich bin, glaube ich, heute im Unternehmen einer, der am wenigsten entscheidet. Vielleicht gibt es Entscheidungen, die grössere Bedeutung haben, logisch. Mein Bruder und ich überlegen, wo gibt es vielleicht ein neues Fachgeschäft. Aber prinzipiell täglich Entscheidungen über Qualität und glaube ich, gibt es viele Mitarbeiter, die bessere und vor allem mehr Entscheidungen treffen als ich.
[15:59] Und darum ist es sehr wichtig, dass die Kommunikation so geregelt ist, dass die Information, wenn jetzt ein Produkt oder irgendetwas gewünscht wird oder etwas nicht in dieser Qualität vorhanden ist, dass die an den richtigen Ort geht und jeder dann weiss, was kann ich schlussendlich damit anfangen mit dieser Information. Und auch die Verantwortung auch haben. Also ich kann das ändern, ohne der Raphael direkt anzurufen ich habe es jetzt die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Das ist ja, glaube ich, auch Empowerment vom Mitarbeiter, zu sagen, ich bin in der Qualität oder ich bin ein Confuciär und ich kann eine Entscheidung treffen und das muss ich bis zum Raumfall gehen. Es gibt natürlich Situationen, wenn einer sagt, jetzt habe ich es schon zehnmal gesagt und es ist nichts passiert. Jetzt sage ich es dir. Und dann ist es wieder meine Aufgabe.
[16:47] Logisch, ich bin schlussendlich trotzdem ansprechbar für alle, aber dann ist es schon eine Aufgabe und dann wünsche ich mir auch, dass jemand mir auch mitteilt und sagt, du, ich sage es jetzt schon mehrmals und es hat sich nicht gebessert und der Kunde hat leider darunter. Wir haben so nicht die beste Dienstleistung oder das beste Produkt. Dann finde ich das nichts anderes als Unternehmertum. Wenn ein Mitarbeiter auf mich zukommt und auch wenn er etwas kritisiert, dann ist er ein Unternehmer. Ein Unternehmer, der mir aufzeigt, wie wir es noch besser machen können. Das ist auch eine richtige Sichtweise. Wenn man das als Kritik sieht, verliert man auch viel Information.
[17:31] Ich habe es am ganz Anfang gesagt, wir haben das offline diskutiert, ins Berührungspunkt. Ich bin in Athen großteils aufgewachsen und meine Oma hatte eine Bäckerei. Ich kenne natürlich, wie viel Schwierigkeiten ihr habt hier natürlich, natürlich nicht in diesem Ausmaß, also wie bei eurer Gewisserin natürlich, aber das weiss ich, man muss aufstehen, 3.30 Uhr, man muss alles parat haben, 6 Uhr morgens, weil die kommen, die Kunden, oder vielleicht die in den Bau gehen und die müssen alles holen. Wie wichtig ist genau diesen Pastry, sag ich jetzt mal, parat zu haben für die Kunden und die erwarten das auch in einer guten Qualität und so weiter und so fort. Und das sind so viele Themen dazwischen, also Supply Chain ist eine, wo kriege ich die gute Qualität, die Produkte.
[18:20] Wie kann ich sagen, hey, heute habe ich das nicht, weil ich habe die Qualität von diesem Produkt nicht gefunden, die Mitarbeiter gut geladen und so weiter und so weiter. Das ist so ein multidisziplinärer Thema. Und ich finde mich, welche, also vielleicht kannst du mit uns teilen, welche Schwierigkeiten siehst du in einem täglichen Business? Sag jetzt mal, wo du sagst, okay, wir versuchen das Beste zu machen von den Endkunden, aber da sind natürlich immer Probleme, die Schwierigkeiten und die Blockes, wo wir immer wieder mal überwinden sollen, damit wir immer diese Qualität anbieten können. Das Ziel ist, das richtige Produkt zum richtigen Ort, zur richtigen Zeit zu haben. Das ist die Herausforderung und das ist ja schlussendlich eben, wie ich vorhin gesagt habe, Unternehmertum. Wenn ich das entscheide, bringt es nichts, wenn ich sage, ich brauche morgen um 6 Uhr das ganze Sortiment, weil es gibt ja Produkte, die ich verkaufe vielleicht erst am Nachmittag. Auf der einen Seite ist natürlich auch Warendruck ein grosses Thema, dass man halt Ware verkauft, Ware sagt man immer, sehr schön.
[19:22] Aber zurück zum Thema, dass wir natürlich einen Beruf haben, wo man eher früher aufsteht, das ist ein bisschen gegeben. Die Zeiten haben sich aber auch ein bisschen geändert, weil der Kunde erwartet durch frische Produkte durch den Tag durch. Das heisst, wir haben ein frisches Konzept bei Bachmann, wo wir mehrmals täglich die Ware nachliefern und auch herstellen. Das unterscheidet uns schon ein bisschen. In unserer Branche gibt es viele, die einfach einmal am Tag etwas backen oder aufarbeiten oder besser gesagt herstellen und dann ausliefern und dann ist es passiert. Wir sind den ganzen Tag dran. Also unser Unternehmen, unsere Backstube, wie wir es nennen, ist immer noch eine Backstube. Ein bisschen gross.
[20:08] Das ist auch noch ein Thema, vielleicht nur kurz dazwischen. Es ist eine Frage, wie man arbeitet. Ich hatte auch schon mal einen Besuch von einem Suva-Menschen, der dann zur Kontrolle kam, um zu schauen, ob alles sicherheitsmässig läuft. Und dann hat er auch gesagt, ja, ihr seid Industrie. Und da habe ich gesagt, ja, aber schauen Sie mal hier in den Raum. Das ist ja weit davon entfernt, von Industrie. Das ist ja Handwerk. und dann sagt er, ja, aber von der Grösse sei die Industrie. Und da sage ich, das ist ja völlig falsch, weil es ist eine völlige falsche Einordnung, weil man muss ja einordnen, wie man arbeitet.
[20:46] Oder ob ich das mit zehn Leuten oder mit zwei Leuten mache, spielt doch gar keine Rolle. Und da habe ich mich dann gewehrt und habe gesagt, ich akzeptiere das nicht, dass wir eingeordnet werden in die Industrie, weil da gibt es ganz andere Auflagen, die wir gar nicht erfüllen können, wenn wir es handwerklich herstellen. Und das war dann auch, ja, schlussendlich wurden wir dann auch bestätigt in dem, aber es ist ganz wichtig zu wissen, dass man, egal ob man etwas klein oder gross macht, ist die Frage, wie man es macht. Das ist die Entscheidung. Aber zurück zum Thema, wo du die Frage gestellt hast, Dimitri, es ist so, dass wir natürlich eben ein Dienstleistungsunternehmen haben. Und wenn man Dienstleistung bieten möchte, dann muss man die Leidenschaft dazu haben. Ja, das ist, also das rate ich jedem, der, der keine Leidenschaft hat, für die Dienstleistung, der darf sich nicht in unser Unternehmen einklinken, weil wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und das ist einfach Herzblut. Ja, das merkt man auch.
[21:48] Das merkt man auch bei den Personalen, manchmal auch bei den Stores.
[21:52] Das ist immer warm und ich habe es auch im Offline gesagt, das ist immer so willkommen für mich. Also das ist immer so. Aber jetzt wollte ich natürlich ein bisschen shiften seit einem Familienunternehmen. Und die Frage ist natürlich das, was mir meine Oma nicht geschafft hat. Wir haben nicht eine Nachfolgeplanung gehabt. Meine Familie hat es nicht weitermachen können und wollten damals. Dann habe ich den Link verpasst, obwohl ich gearbeitet habe in der Bäckerei als Junge. Ich habe es nur ein Trinkgeld gemacht damals. Als Kasche aber auch zu herstellen.
[22:30] Und die Frage ist natürlich, jetzt hat es auch von deinen Eltern angefangen, seid ihr dran, jetzt habt ihr Kinder natürlich, du und dein Bruder. Wie stellst du sicher, dass dann auch neue Generationen Bachmanns auch Interesse haben von eurem Business, aber nicht nur die Business zu behalten, aber auch zu wachsen? Ja, das ist eine gute Frage. Also prinzipiell ist es heute so, ich habe zwei Söhne und ich würde sie nie zwingen oder überreden, damit sie in diesen Beruf einsteigen. Ich möchte schon, was ich möchte, ist ihnen die Passion zeigen, wo man haben kann, weil unser Beruf hat doch, oder unsere Branche hat doch sehr viele Vorteile. Also der grösste Vorteil, den ich meinen Söhnen immer erzähle, sage ich, schaut, bei uns kannst du etwas kreieren, du kannst eben fantasievoll entscheiden, was du verkaufst, du kannst morgen ein anderes Produkt anbieten als der Mitbewerber jetzt nebenan, du bist völlig frei, du kannst es heute machen, oder morgen machen, Nachmittag verkaufen und am Abend hast du das Geld in der Kasse. Und jetzt musst du mir eine Branche sagen, wie das genau so geht. Das ist nicht überall gleich. Ein Handwerker, ein Maler, der kriegt einen Auftrag, malt irgendwo etwas und kriegt vielleicht 30 Tage später das Geld, wenn er Glück hat. Das hat.
[23:57] Grosse Vorteile, natürlich auch hat unsere Branche auch Nachteile, wie wir vorhin schon gesagt haben, aber es hat auch grosse Vorteile, die wir haben. und die gilt es zu bespielen. Und wenn natürlich jemand, wenn er mein Nachfolger ist oder mein Kind ist, wenn er das nicht mit Leidenschaften, dann wird es schwierig. Da gibt es aber auch zwei Themen. Wenn jetzt jemand sagt, doch, ich möchte einsteigen, aber vielleicht nicht bereit ist, die Verantwortung zu tragen bezüglich Grösse vom Unternehmen, ist vielleicht das Unternehmen auch das Falsche für ihn. Da muss man einfach den Tatsachen in die Augen schauen, weil schlussendlich ist es für mich wichtig, dass meine Kinder eine Herausforderung finden, eine Leidenschaft finden und die genauso ausüben können wie mein Bruder und ich, meine Frau. Das ist ja das Schönste und das ist das Ziel. Natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie kann ich meine Söhne infizieren.
[24:59] Da sage ich auch immer wieder, wenn ich am Abend nach Hause komme und meine als Chocolatier oder Konditor oder Bäcker arbeite man hier und da auch am Wochenende, Wenn ich nach Hause komme und mich jetzt negativ äussere, weil ich einen strengen Tag hatte oder weil ich jetzt Samstag oder Sonntag vielleicht mal gearbeitet habe, dann muss ich mich ja nicht wundern, wenn mein Sohn sagt, das mache ich aber nicht, was du machst. Das ist ja schon entscheidend, wenn man enttäuscht wurde, sei es unternehmerisch, wenn man das Gefühl hat, heute haben wir nicht so gut performt. Wenn man das heranträgt an die Kinder, dann ist es logisch, dass das Kind irgendwann sagt, das was Papa macht, das will ich nie machen, das ist ja unglücklich.
[25:49] Darum versuche ich viel, wenn ich nach Hause komme, meinen Kindern mitzugeben, was ich Positives erlebt habe heute. Auch wenn ich manchmal auch weniger erfolgreiche Tage habe, oder? Es gibt sich jeden Job. Aber ich versuche dann trotzdem an diesen Tagen auch das Positive mit nach Hause zu nehmen. Und ich glaube, das ist schon ein Schlüssel unter dem Strich, dass dann halt vielleicht ein Sohn sagt, ja doch, ich möchte jetzt doch mal in diesen Beruf freien Schuppern und das ist mir schon gelungen. Das ist mein jüngster Sohn, der kommt jetzt aus der Schule und er macht jetzt ein Praktikum beim Richemont. Weil er noch sportlich sehr engagiert ist als Leistungssportler. Aber er hat auch wirklich Passion und Affinität für den Beruf. Und er kann sich das sehr gut vorstellen. Und ja, jetzt mach er mal den ersten Schritt. Aber auch vielleicht so ein bisschen eine andere Tatsache zu geben. Wenn du auch einen schlechten Tag hast, du kommst immer nach Hause mit einer Tafel Schokolade.
[26:57] Gute Idee. Den Trick habe ich vielleicht angemeldet. Von dem her kann es immer besser werden. Meine Sokolade ist auch bewiesen, dass die Hormone kurzfristig auch verändert, damit man auch ein bisschen glücklich ist. Und das ist auch so, das merken wir alle. Also wir waren jetzt über Pfingsten in Paris und da haben wir auch viele Conditereien oder eben Patisseries besucht. Sehr viele Patisseries besucht und degustiert. Und da haben wir schon auch im Zug, als wir nach Hause fuhrten, haben wir natürlich die Patisserie auseinandergenommen. und dann schaut man an die Technologien und so weiter. Und dann ist es spannend, wie natürlich die Kids bereits schon das wahrnehmen und sagen, hey, das schmeckt doch ein bisschen in diese Richtung und da hat es noch ein bisschen Minze drin. Und warum machen, oder wieso ist das jetzt so? Das nimmt die Süsse und das gibt dann die Säure. Und das ist dann schon spannend, wenn man dann miteinander das so diskutiert. Ja, und auch in der Familie auch. Also ich meine, das ist eine gute Grundlage, weil das ist nicht nur eine theoretische Diskussion. Wenn man dann auch eine gute Idee innerhalb von der Familie hat, wird er richtig erwähnt hast, kannst du auch den nächsten Tag versuchen umzusetzen und dann ist es vielleicht in einem nächsten Tag auch im Shop drin und kannst es testen.
[28:11] Also ich meine, das geht nicht so lang bei euch. Ich habe es auch gesehen und was für mich auch interessant war, auch von eurer Familie, das finde ich auch beeindruckend, das war für mich zumindest.
[28:23] Außerdem, dass ihr ein Familienunternehmen habt in der Stiftung und ihr hilft ihr Kindern. Und natürlich, das macht ihr nicht so im Vordergrund und ich muss suchen, es war nicht so offensichtlich, sage ich mal so.
[28:38] Aber ich wollte trotzdem fragen, was ist der Sinn und der Zweck von der Stiftung und wieso Kinder? Und einfach, weil ich finde es extrem gut, dass ihr das macht.
[28:52] Und ich verstehe das auch natürlich aus Schweizer Art sehr subtil oder vielleicht zurückhaltend, sage ich mal, vom Media, klar. Aber auf der anderen Seite finde ich erwähnenswert. Schön, das freut mich sehr. Vielen Dank für die Rückmeldung. Ja, das hat einen tiefen Ursprung, die Stiftung. Also sicher ist es so, dass wir das Glück hatten, wir durften das Unternehmen von unserem Vater oder von meiner Mutter, also von unseren Eltern übernehmen und hatten das Glück, relativ schnell, sehr erfolgreich unterwegs sein zu dürfen. Logisch, wir haben auch hart gearbeitet, wir sind harte Arbeit, das darf ich auch sagen. Aber wir hatten sehr gute Grundlagen. Und diese Grundlagen hatten uns halt schon, uns ermutigt, zu überlegen, wo können wir etwas weitergeben für Kinder, die vielleicht nicht dieses Glück haben. Einfach halt so aufzuwachsen, wie wir es halt hatten. Schlussendlich der Ursprung von der Stiftung war aber dann der, als wir, also wir hatten dann auch mal ein Interview und da kam ein Journalist und hat uns gefragt, steckt in eurer Schokolade auch Kinderarbeit. Aha. Und dann haben wir gesagt, für uns war klar, wir verarbeiten nur saubere Rohmaterialien, aber wir mussten ja das, wir haben uns überlegt, wie können wir jetzt das beweisen.
[30:22] Wir sind nicht die, die nur darüber sprechen. Ich möchte dann schon noch, was ich sage, möchte ich dann auch noch leben. Und da habe ich gesagt, okay, Ich habe dann dem Journalisten gesagt, schauen Sie, per se kann ich Ihnen jetzt sagen, unser Schokolade ist sauber, aber beweisen kann ich Ihnen das auch nicht, aber dem gehe ich jetzt nach. Und da habe ich gedacht, ja das ist logisch, das wird sicher alles sauber sein. Und ich habe dann meine Lieferanten angeschrieben und habe gesagt, bitte teilt mir doch mit, wie garantiert ihr, dass das Rohmaterial, das ich verarbeite, sauber ist. Und dann habe ich gesagt, ja, da musst du dir gar keine Sorgen machen. Und da habe ich gesagt, ja, ich brauche schriftlich. Und dann ist dann schnell mal nichts mehr gekommen. Auf jeden Fall nichts Brauchbares. Und als wir das diskutiert haben, haben mein Bruder und ich gesagt, jetzt stell dir mal vor, ich meine, wir verkaufen Pralinen im höchsten Segment und wir können eigentlich nicht garantieren, dass da nicht Kinderarbeit drinsteckt. Und wir haben uns dann mit dem auseinandergesetzt und haben gesagt, okay.
[31:22] Wenn wir das nicht garantieren können, dann, weil wir sind ein kleiner Player im ganzen... Es ist eine Kette auch. Du kannst nicht die ganze Kette kontrollieren, selbst als Konfisserie. Es geht nicht eigentlich. Genau, du bist darauf angewiesen, dass die anderen auch so denken, die dich beliefern. Und da habe ich gesagt, okay, dann tun wir uns sicher positionieren und sagen, wenn wir es nicht garantieren können, zu 100%. Also heute ist es ein bisschen anders. Heute können wir es garantieren, weil wir einfach in den letzten zehn Jahren sehr viel aufgearbeitet haben. Aber vor 15 Jahren war das, haben wir nicht das aus der Schullade gezogen und sagen, jetzt ab morgen können wir es garantieren. Es ist ja ein Prozess.
[32:03] Wir wussten einfach, wo wir hinwollten, aber wir haben gesagt, wir möchten morgen schon zeigen, dass wir gegen Kinderarbeit sind und dass wir gegen das kämpfen, auch wenn es nur ein Tropfen auf einen heissen Stein ist. Und dann haben wir diese Stiftung gegründet und haben gesagt, mit dieser Stiftung tun wir einen Teil von unserem Erfolg wieder zurückgeben, da wo es am meisten benötigt wird und natürlich jetzt im In- und Ausland. Dann haben wir doch begonnen zu sagen, okay, wenn es wirklich das gibt, dass Kinder auf Plantagen arbeiten müssen, fragen wir uns, warum? Und dann, weil die Frage schnell beantwortet war, weil es da keine Schulen gibt. Da haben wir dann gesagt, ja gut, dann müssen wir ja Schulen vielleicht unterstützen, damit die mehr ausbauen können oder zu wenig Schulen gibt. Und haben dann mit dem ersten Projekt eigentlich eine Schule, wo wir KAKO beziehen, unterstützt, damit die mehr Kinder aufnehmen können.
[32:55] Das ist beeindruckend auch.
[32:58] Da gehst du natürlich zu tief in die Kette. Da kannst du auch nicht steuern, manchmal auch. Auch wenn du die Schule dort unterstützen willst, dann hast du nicht den Draht zu der Schule. Gibt es irgendwie einen Mittelmann? Das ist genau das Thema. Jetzt sagst du etwas ganz Wichtiges. Das haben wir dann auch schnell festgestellt. Wenn du da Geld herunterfickst, du musst es wirklich, ein Mittelmann, also genau, das sagst du richtig, man muss jemanden haben, dem du vertrauen kannst, der sage, schau, jetzt baut ihr raus und wenn ihr ausgebaut habt, zahle ich euch das. Oder je nach Baufortschritt. Weil sonst ist das Geld weg und keiner weiss, was ist. Ja, ja. Also es ist halt leider noch in diesen Ländern, dass da gewisse Korruption herrscht oder sein kann. Ich würde es nicht flächendeckend sagen, aber das ist genau die Thematik.
[33:46] Wir durften dann auch, was unser Unternehmen 120 Jahre alt wurde, haben wir ein Generationenprojekt unterstützt, da haben wir, eine Schule gebaut, die Jugendliche lernt, Kacko besser anzupflanzen, damit es grössere Erträge gibt oder bessere Kacko gibt. Diese Schule wird heute noch stark benutzt. Ist das eigentlich? Das ist, er hat ein gewusst. Wir haben schnell bemerkt, als wir in Ghana waren.
[34:19] Da war ich dann selber, da habe ich gesagt, okay, ich meine, ich sehe, dass es da auch einen Pegel gibt, wo man sagt, es gibt Ärmere oder Erreichere, oder ich sage jetzt mal, die Schere ist gross. Die Schere ist gross, genau. Die Schere ist gross und da haben wir gesagt, ja, aber ich habe gesagt, wir möchten gerne dahin, wo das Elend am grössten ist. und da haben ich gesagt, dann müsst ihr nach in die Elfenbeinküste. Und da haben ich gesagt, okay, dann machen wir da ein Projekt in der Elfenbeinküste. Und dann sagten sie, ja, das geht nicht. Ich sage, ja, wieso? Ich sage, ja, wenn du da hineingehst, das ist schon gefährlich, dass du das besuchst. Und da habe ich gesagt, ja, aber hey, hallo. Also jetzt, wir müssen ja wirklich, wir müssen da hin, wo wir helfen können. Und dann hat es plötzlich ergeben, dass wir so ein Projekt, das haben wir natürlich auch mit einer Zusammenarbeit hingekriegt, dass wir die Schule bauen konnten und dann eigentlich übergeben konnten, damit die gut geführt werden kann.
[35:17] Und schlussendlich aus der Diskussion aus dazumal vor 15 Jahren ist ja das Schutzengel entstanden. Und das Schutzengel ist eigentlich entstanden, dass wir gesagt haben, ja gut, jetzt haben wir eine Stiftung, aber wie bestücken wir jetzt die Stiftung? Also wie kommt jetzt da Geld hinein? Und dann, logisch, ein Teil vom Gewinn, aber wir möchten ja das noch intensivieren. Und dann kam die Idee, wir machen eine Spezialität. Wo wirklich ein grosser Teil davon in die Stiftung fliesst. So kommt das Schutzengeli, weil das schützt natürlich den Jungenlich in diesen Ländern. Heute ist es unser meistverkauftes Produkt, aber nicht, dass wir am Anfang gesucht haben. Wir haben gesagt, wir bestücken die Stiftung und so gab das letztendlich aber einen Kreislauf. Heute ist das Schutzengeli fast weltweit am Fliegen.
[36:12] Ich wusste gar nicht die Gesichter dahinter. Ich habe gedacht, es sei einfach ein Name von einem Produkt, aber vielleicht hat es mit mir zu tun. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die meisten nicht genau diesen Gesicht da hinten kennen. Sei jetzt mal das von dem Namen. Ja, genau. Es ist schon so. Die Geschichte ist unbestritten. Und der Schutzengeli hat natürlich auch, also nebst dem natürlich eine sehr starke Markenkraft. Du schenkst nicht nur Schokolade, weil du schenkst eine Botschaft. Also wenn ich dich überraschen möchte, dann kann ich dir Schokolade schenken, aber wenn ich dir zeigen möchte, dass du mir wichtig bist, dann schenke ich dir Schutzengel, weil das ist eine Botschaft dahinter, ich möchte, dass es dir gut geht. Und das ist halt die Kraft von Schutzengel, wo wir erst später, wirklich erst später analysiert haben, dass Leute, die nebst der Schokolade eine Aussage machen möchten, verschenken sehr gerne Schutzengel. Und das haben wir natürlich dann auch genutzt. Das ist perfekt.
[37:10] Wir haben vorher gesprochen über Innovation, aber das ist für mich Teil von Innovation, wenn ein Zokollaten, sag ich jetzt mal, Produkt, also relativ einfach, für mich sowieso fremd, ich kann es nicht bauen, konstruieren, dahinten so viel dahinten steckt und dann ist es für mich auch Innovation. Innovation kommt nicht nur auf einfach ein Produkt, wo andere schmeckt als eine andere.
[37:32] Innovation hat auch mit der Botschaft zu tun. Ich habe eine letzte Frage. Wenn du jetzt ein bisschen deine Augen zumachst und denkst, okay, Wenn ich nicht mehr da bin, was wäre mein Wunsch, Traum von der Mein Kampf in Serie? Bei mir wie bei Bachmann, was wäre das? Was wäre für dich der Traum? Ja, also uns gibt es jetzt bald 130 Jahre. Logisch hat man den Traum, dass natürlich eine fünfte Generation an Bar kommt. Aber wie gesagt, ich möchte das nicht.
[38:12] Den Druck ausüben auf meine Kinder, dass ich sage, ihr müsst das machen, weil es gibt auch andere Wege. Es gibt auch Möglichkeiten, dass der Betrieb anders weitergeführt wird. Aber natürlich hat man schon den Traum, dass erstens der Betrieb sich weiterentwickelt, dass natürlich die Ideologie, die wir jetzt dahinter haben, natürlich weitergelebt wird. Das versuchen wir heute auch. Ich meine, wir konnten von unserem Vater sehr viel übernehmen, wo er bereits schon strukturell aufgebaut hat. Das ist nicht immer, ja, das ist nicht selbstverständlich. Nein, überhaupt nicht. Oder er hat schon sehr weit gedacht, also allgemein meine Eltern, meine Mutter auch. Und darum konnten wir schon ein gemachtes Nest hineinsetzen.
[38:56] Und das ist natürlich auch mein Ziel oder unser Ziel von meinem Bruder und mir, dass wir dieses Nest auch wieder unserem Nachfolger bieten können. Aber vor allem halt auch die Ideologie weitergeben können und schlussendlich ja für viele Menschen einen Gemussmoment liefern dürfen, auch in Zukunft. Das kann ich mir schon vorstellen, weil ich wünsche das auch für euch und nicht nur für euch, aber für uns alle glaube ich. Für uns alle glaube ich. Das ist auch sehr relevant. Nochmal, Raphael, viele, viele Dank, dass du heute dabei warst und ich muss auch ehrlich sagen, also ich habe es einige Podcasts, also Deine Energie ist beeindruckend, wie du das auch magst. Ich glaube, es ist etwas, wie du das Pickels auch in eure, Vielleicht deine Energie, vielleicht den Bruder kenne ich nicht und deine Frau auch nicht. Aber ich nehme an, damit die ja dann natürlich so gutes Zusammenarbeit haben, das ist die Energie von allen Seiten. Das merkt man auch wie bis unten zu den Produkten. Vielen Dank, Dimitri. Vielen Dank, das höre ich sehr gerne. Ich danke dir und ich muss auch sagen, es ist generell auch heutzutage auch für mich als Mann mit einer Rosatasse zum Laufen in Luzern oder in Zürich überhaupt nicht kein Problem. Wenn ich weiss, da drin steht natürlich im Bauchmann Schokolade.
[40:17] Schön. Vielen, vielen Dank. Und wir bleiben weiterhin dran, also mit dem Podcast. Wir haben die nächste Folge auch, und der Sommer kommt auch dazu. Und ich, vielen, vielen Dank auch für das Zuhören. Und bleibt uns bei unserem Kanal auch noch im LinkedIn, Instagram. Dann werde ich natürlich auch weiterhin weitere Informationen uploaden für euch. Und wir hören uns auch auf die nächste Folge. Vielen, vielen Dank.